Die österreichische Red Bull GmbH hat am heutigen Vormittag für eine Summe von 91,3 Millionen Euro die Namensrechte an der Stadt Leipzig erworben. Ab dem 01.01.2019 wird die größte Stadt im Freistaat Sachsen somit offiziell „Red Bull Leipzig“ heißen. Dies gaben Red Bull-Geschäftsführer Didi Mateschitz und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) soeben in einer Pressekonferenz bekannt.

Bei diesem spektakulären Geschäft geht es primär um den von Red Bull geführten Fußball-Bundesliga-Verein „Rasenballsport Leipzig e.V.“. Seit Jahren versuchte der Brause-Gigant mehrfach, den Club in „Red Bull Leipzig e.V.“ umzubenennen. Allerdings vergeblich, denn laut der Satzung des Deutschen Fußballbundes (DFB) ist eine Namensgebung zu Werbezwecken nicht gestattet. Eine Änderung dieser Regel erscheint derzeit ausgeschlossen.

Also wurde eine alternative Lösung gefunden: Sobald die gesamte Stadt den Namen „Red Bull Leipzig“ trägt, soll der Verein in „FC Red Bull Leipzig e.V.“ umgetauft werden. Dies ist problemlos möglich, denn gegen die Einbindung des vollständigen Städtenamens in die Bezeichnung eines Vereins kann der DFB nicht vorgehen.

Ein bis über beide Ohren grinsender Mateschitz präsentierte sich sichtlich stolz über dieses Ergebnis: „Wir haben immer gesagt, dass unser Club irgendwann Red Bull Leipzig heißen wird, koste es, was es wolle. Und eigentlich müssen wir den Trotteln vom DFB jetzt sogar dankbar sein. Die haben wirklich ernsthaft geglaubt, dass sie sich mit uns anlegen können. Und nur deshalb sind wir überhaupt auf die Idee mit dem Namenskauf gekommen. Sie ahnen ja gar nicht, was da für ein Marketing-Potential drinsteckt. Bald haben wir hier zum Beispiel die Universität Red Bull Leipzig oder die Red Bull Leipziger Buchmesse. Dann werden wir mit der Produktion von unserer Plörre kaum noch hinterherkommen.“

Auch der Oberbürgermeister sieht den Mega-Deal rundherum positiv. Zusätzlich war er um Klarstellung bemüht. „Hier geht es auf keinen Fall um Geld oder um irgendwelche Klüngeleien. Es geht ausschließlich um eine kulturelle Bereicherung für unsere Bürger. Und Red Bull schmeckt einfach nur mega lecker!“, erklärte Jung mit einem Augenzwinkern und einem demonstrativen Blick auf den Schlüssel seines brandneuen Ferrari 488 Spider.

Nun wird erwartet, dass der Verkauf von Städtenamen an finanzkräftige Unternehmen schon bald zahlreiche Nachahmer finden wird. So hat beispielsweise der Ferrero-Konzern bereits angekündigt, dass seine Schokoladen-Eigenmarke „Kinder“ den Erwerb der Namensrechte an der Stadt Essen in Nordrhein-Westfahlen anstrebt.

 

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