Die weltweit beliebteste Rennsport-Serie „Formel 1“ wird zur Saison 2018 eine einschneidende Regeländerung erfahren. Erstmals in der Motorsportgeschichte müssen künftig sämtliche Fahrer in ihre Boliden ein personalisiertes Hupensystem verbauen lassen und dieses unmittelbar vor jedem Überholvorgang betätigen.

Die für das Regelwerk der Formel 1 zuständige „Fédération Internationale de l’Automobile“ (FIA) möchte mit dieser Maßnahme auf die zuletzt stetig gestiegene Anzahl von Fahrzeugkollisionen reagieren und die Sicherheit der Fahrer erhöhen, insbesondere im direkten Positionskampf.

Ein Druck auf die Hupe wird hierbei  nicht – wie bei handelsüblichen PKW – lediglich ein kurzes monotones Geräusch, sondern eine zwei- bis dreisekündige Tonfolge erzeugen. Zu hören sein wird demnach also jeweils eine kurze Melodie. Diese hat bei jedem Fahrzeug individuell ausgestaltet zu werden, identisch klingende Hupen sind untersagt. Hierdurch soll der einzelne Rennteilnehmer sofort erkennen können, welcher seiner Kontrahenten ihn gerade zu attackieren versucht.

Initiator der Neuerung war FIA Präsident Jean Todt, dem die Vorfreude auf die Umsetzung seiner Idee bereits deutlich anzumerken ist: „Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, jedes Team hat die vollständige Hupenfreiheit. Von klassisch-fröhlich bis schaurig-furchteinflößend darf hier jedes musikalische Stilmittel eigesetzt werden. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen und kann kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Rennsportfans in aller Welt werden unsere Innovation – erlauben Sie mir dieses Wortspiel – in höchsten Tönen loben“, so Todt auf einer Pressekonferenz im FIA-Hauptsitz in Paris.

Die Inspiration zur besagten Neuerung schöpfte Todt aus dem privaten Bereich. Vor kurzem hatte er seinen 1987er Ferrari Testarossa mit der 5-Klang-Fanfare „Lacucaracha“ ausstatten lassen. Hierzu berichtete der Präsident der Presse: „Dieser Ohrwurm ist einfach zeitlos und die Fanfare war meine beste Investition seit Jahren! Seitdem ich sie habe, hupe ich quasi ununterbrochen. So haben auch die anderen Verkehrsteilnehmer etwas davon. Und ich bekomme auch immer wieder positives Feedback auf den Straßen. Viele Menschen hupen vor Freude spontan zurück und das freut mich dann natürlich sehr. So ist mir auch sehr schnell schnell klar geworden, dass eine Hupenpflicht den Entertainmentfaktor unseres großartigen Sports nachhaltig erhöhen wird. Die Menschen mögen einfach Musik.“

Der Deutsche Formel-1 Pilot Sebastian Vettel hat sich laut eigenen Angaben für die Komposition seines Überholsignals bereits prominente Hilfe von Ralf Siegel und DJ Ötzi in’s Boot geholt. Vorgestellt werden soll das fertige Werk Mitte Februar.

 

Bild: Ferrari F14 T cockpit von Erik Wilson, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons, geändert

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